Berichte

Wir trauern um Winfried Wolf.

Am 22. Mai erlag Winfried Wolf im Alter von 74 Jahren in Berlin einer Krebserkrankung.

Seit seiner Jugendzeit in Ravensburg und seinem Studium in Berlin engagierte er sich als Internationalist, Trotzkist und demokratischer Sozialist für eine bessere Welt.

Bekannt wurde Winfried Wolf als Buchautor, Redakteur und Referent unter anderen zu den Themen Autogesellschaft, Stuttgart 21, Bahnpolitik, Bankencrash und Jugoslawienkrieg.

1996 veröffentlichte er die erste Streitschrift gegen "Stuttgart 21 - Hauptbahnhof im Untergrund". Die PDS Baden-Württemberg vertrat er als Abgeordneter von 1994 bis 2002 im Deutschen Bundestag.

Dort initiierte er als verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion zahlreiche parlamentarische Initiativen für eine "Bessere Bahn" und für eine Politik der sozial-ökologischen Verkehrswende; ein Begriff, der damals bei vielen im Bundestag noch als Fremdwort galt. Seit 2008 war Winfried Chefredakteur der linken Wirtschaftszeitschrift Lunapark21.

Unermüdlich engagierte er sich in der Antikriegsbewegung. Noch zu den Ostermärschen in diesem Jahr gab er die 53. Ausgabe der "Zeitung gegen den Krieg" heraus. Dort kritisierte er sowohl den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als auch die Politik der NATO und den "Profit mit dem Töten" durch die Rüstungskonzerne.

Er wird fehlen. Was von ihm zurückbleibt: seine offene freundliche Art, seine gründlichen Analysen und seine hartnäckige Bereitschaft für emanzipatorische sozialistische Ziele einzutreten.

von Bernhard Strasdeit (Mitarbeiter von Winfried Wolf 1995 bis 2002)