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12-Stunden-Tag ist ein Angriff auf Arbeitnehmer:innenrechte

DIE LINKE stellt sich klar gegen den Vorschlag der bayrischen Arbeitsministerin Ulrike Scharf, den Arbeitstag auf bis zu 12 Stunden auszuweiten.

Elwis Capece, Landessprecher der LINKEN. Baden-Württemberg, erklärt: „Die Diskussion, um eine Verlängerung des Arbeitstag, ist ein klarer Angriff auf Arbeitnehmer:innenrechte. Der Versuch der bayrischen Arbeitsministerin Ulrike Scharf den 12-Stunden-Tag als 4-Tage-Woche zu verpacken und als Weg zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verkaufen, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Die Forderung nach mehr Flexibilität wird mit diesem Vorschlag völlig verdreht. Die CSU steht mit ihrer Position allerdings nicht allein da. Auch aus Baden-Württemberg gibt es erste Signale, die in die gleiche Richtung gehen. Arbeitsministerin Hoffmeister-Kraut hatte sich bereits 2019 für den 12-Stunden-Tag stark gemacht und auch Ministerpräsident Kretschmann schlägt immer wieder ähnliche Töne an. Die Flexibilisierung von Arbeitszeit, die damit angestrebt wird, geht zu Lasten der Beschäftigten.

Mehr Flexibilität im Sinne der Arbeitnehmer:innen muss mit einer Reduzierung der Arbeitszeit einhergehen. Längere Arbeitstage führen zu weniger Erholung und machen den Alltag für Familien unmöglich. Der Fachkräftemangel in der Gastronomie, der Pflege oder Erziehungsberufen wird mit solchen Arbeitszeitmodellen noch weiter zunehmen. Gute Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten müssen zum Leben passen. Arbeitszeitverdichtung ist genau der falsche Weg. Stattdessen braucht es eine echte Debatte, um kürzere Arbeitstage. Eine kurze Vollzeit mit 30 Stunden die Woche bei vollem Lohnausgleich für alle ist eine echte Entlastung für Familien und eine Möglichkeit für viele Frauen aus der Teilzeitfalle rauszukommen.“