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Das 9-Euro-Ticket muss Einstieg in sozial-ökologische Verkehrswende werden. Preiserhöhungen verhindern und Angebot ausbauen.

Zur Einführung des bundesweiten 9-Euro-Tickets am 1. Juni sagt Landessprecherin Sahra Mirow: „Die Landesregierung muss auf die Warnung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen reagieren. Preiserhöhungen nach dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets im Herbst oder eine Reduzierung des Angebots müssen mit allen Mitteln verhindert werden. Das 9-Euro-Ticket darf nicht zum Strohfeuer werden, sondern muss als Einstieg in den ticketfreien Nahverkehr genutzt werden. Die Landesregierung muss deshalb dringend neue Wege in der Finanzierung des ÖPNV gehen. Frankreich zeigt mit der kommunalen Nahverkehrsabgabe wie eine sozial-gerechte Finanzierung des ÖPNV aussehen kann.“

In Frankreich ist knapp die Hälfte der Ausgaben des ÖPNV steuerfinanziert. Kommunen ab 20.000 Einwohner*innen können eine Nahverkehrsabgabe erheben, die größere Arbeitgeber und der Einzelhandel leisten. Damit entsteht eine Entkopplung der Finanzierung des ÖPNV von den Ticketpreisen.

Elwis Capece, Landessprecher der LINKEN. Baden-Württemberg, ergänzt: „Der enorme Ansturm auf das 9-Euro-Ticket zeigt, dass es einen großen Bedarf an bezahlbarem ÖPNV gibt. Es ist gut, dass die Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen wollen. Nur mit einer erheblichen Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs können wir die Pariser Klimaziele noch einhalten. Wenn wir die Klimakrise stoppen wollen, müssen wir den ÖPNV ausbauen. Dass der Ausbau des Nahverkehrs nach 11 Jahren grün-geführtem Verkehrsministerium in Baden-Württemberg noch immer keine Priorität hat, ist nicht nachvollziehbar. Der ÖPNV muss auch in kleinen Orten eine echte Alternative zum Auto werden.“