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Erhöhung des Deutschlandtickets ist ein verkehrspolitischer Rückschritt

Die Linke Baden-Württemberg kritisiert die Entscheidung der Verkehrsministerkonferenz scharf, den Preis des Deutschlandtickets ab 2025 von 49 auf 58 Euro pro Monat anzuheben. Luigi Pantisano, stellvertretender Landessprecher der Partei Die Linke Baden-Württemberg, nennt die Erhöhung einen „sozialen und klimapolitischen Rückschritt“.

„Die Einführung des Deutschlandtickets war zweifellos ein wichtiger Schritt, um den öffentlichen Nahverkehr erschwinglicher und übersichtlicher zu gestalten“, erklärt Pantisano. „Doch die nun beschlossene Preiserhöhung auf 58 Euro pro Monat steht im direkten Widerspruch zu dem Versprechen einer bezahlbaren ‚Mobilität für alle‘.“

Die ursprünglichen 49 Euro waren bereits für viele Menschen, insbesondere aus einkommensschwachen Haushalten, eine zu hohe Hürde, um regelmäßig den ÖPNV zu nutzen. Mit der Preiserhöhung verschärft sich dieses Problem. „Soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“, betont Pantisano. „Mobilität ist ein Grundrecht – es darf nicht vom Geldbeutel abhängen.“

Die Linke Baden-Württemberg fordert stattdessen ein Ticketmodell, das für alle erschwinglich ist und gleichzeitig den nötigen Wandel hin zu einer klimagerechten Mobilitätspolitik vorantreibt. „Wir brauchen ein sozial gerechtes Ticket, das sowohl auf klimafreundliche Mobilität setzt, als auch sozial Gerecht und für alle Menschen leistbar ist. Das Ziel muss daher ein Nahverkehr Nulltarif sein, finanziert durch eine Umverteilung durch eine gerechte Besteuerung von Vermögen und der Beteiligung von Unternehmen an der Finanzierung des Nahverkehrs. Die Schweiz und Österreich sind hierbei ein gutes Beispiel.

Pantisano warnt zudem davor, dass eine Erhöhung der Ticketpreise nicht nur den Zugang zum ÖPNV erschwert, sondern auch die dringend notwendige Verkehrswende behindert. „Wenn die Politik es ernst meint mit dem Klimaschutz, muss sie den ÖPNV ausbauen und bezahlbar bis kostenlos allen zur Verfügung stellen. Stattdessen erleben wir eine Politik, die es Menschen mit niedrigen Einkommen schwer macht Mobil zu sein und die klimagerechte Mobilitätswende behindert.“

Die Linke Baden-Württemberg fordert die Landesregierung auf, sich im Bundesrat gegen die Preiserhöhung starkzumachen und gemeinsam mit den anderen Ländern nach Lösungen zu suchen, um die soziale und klimagerechte Verkehrswende voranzutreiben.