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Ethik-Unterricht: Gymnasien werden bevorteilt - Grundrechte von Schülern an anderen Schulformen nicht gewahrt!

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"Das Bildungsministerium setzt die Ungleichbehandlung der Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Schulformen leider fort. Aus finanziellen Gründen, so die Ministerin in Antwort auf eine Anfrage, soll es bis auf weiteres den Ethikunterricht ab der 7. Klasse nur an den Gymnasien geben. Die Aufrechterhaltung dieses Zustandes verstößt zusätzlich gegen Art 3., Absatz 3 des Grundgesetzes, wo es heißt 'niemand darf wegen seines Glaubens benachteiligt' werden", so Gregor Mohlberg, Mitglied im Landesvorstand der Südwest-LINKEN.

"Die Anfrage an das Ministerium offenbart zwei grundlegende Probleme: Zum einen werde den Gymnasien wie selbstverständlich erweiterte Angebote zugestanden und insbesondere die Schulform der Realschule verschwindet im toten Winkel hinter Gymnasium und den Werkreal-/Hauptschulen. Zum anderen wird aus finanziellen Gründen die Nichtgewährung von Grundrechten gerechtfertigt. Ein absolut unhaltbarer Zustand! Wenn die Finanzen knapp sind, dann müssen sie erstens auf die wesentlichen Bereiche konzentriert werden - dazu gehören Grundrechte - und zweitens vielleicht auch neue steuerliche Einnahmequellen erschlossen werden", so Gregor Mohlberg weiter.

"Auch wenn die Landesregierung mit der Einführung der Gemeinschaftschule auf dem richtigen Weg ist, dürfen die Zustände im auf unbestimmte Zeit weiterbestehenden gegliederten Schulsystem nicht aus dem Auge verloren werden. Die Schülerinnen und Schüler, die nicht das Gymnasium besuchen, haben ein im Grundgesetz verbrieftes Recht ebenfalls Ethikunterricht ab der 7. Klasse angeboten zu bekommen. In Ausstattung und finanzieller Unterstützung müssen alle Schulformen gleichbehandelt werden!" so Mohlberg abschließend.