Presse
Junge Neonazis bedrohen das Land
Anti-muslimischer Rassismus und Angriffe auf Queers nehmen zu. In Baden-Württemberg formieren sich immer mehr gewaltbereite Neonazi-Gruppen unter Jugendlichen. Gleichzeitig verzeichnet die Beratungsstelle "Claim" einen alarmierenden Anstieg anti-muslimischer Übergriffe: Über 3.000 Vorfälle im Jahr 2024, ein Plus von 60 Prozent zum Vorjahr.
Sahra Mirow, Landessprecherin der Linken Baden-Württemberg und MdB, warnt: "Alle zwölf Minuten gibt es einen rechten Angriff in Deutschland. Betroffen sind Muslim*innen, Migrant*innen und queere Menschen. Doch der Anstieg verwundert nicht, ermutigt von einer gesichert rechtsextremen AfD im Landtag, mit besten Kontakten in den rechten Untergrund, sehen sich zunehmend junge Männer in ihrer Gewalt gegenüber muslimischen Bürger*innen berechtigt. Die Landesregierung muss endlich handeln und den Ernst der Lage erkennen. Wir brauchen mehr Investitionen in Prävention statt Kürzungen bei Schulsozialarbeit, eine konsequente Strafverfolgung rechter Gewalttaten und Grüne und CDU täten gut daran, das Schüren von rassistischen Ressentiments nicht noch weiter zu befeuern. Wir als Linke zeigen, dass es anders geht: Mit landesweiten Haustüraktionen sind wir vor Ort und sprechen mit den Menschen über ihre Sorgen und Ängste. Das ist gelebter Antifaschismus, denn die meisten Menschen beschweren sich nicht über ihren migrantischen Nachbarn, sondern über die viel zu hohe Miete und die steigenden Lebensmittelpreise."
Luigi Pantisano, stellvertretender Landessprecher und MdB dazu: "Migrantische und queere Menschen fühlen sich zunehmend unsicher, die Bedrohung von rechts begegnet uns auf der Straße, der Arbeit und in den Kommentarspalten. Doch die Landesregierung scheint die Bedrohungslage nicht ernst zu nehmen, sie passt nämlich nicht in ihre rassistische Logik, nach der migrantische Menschen tendenziell die Straftäter und Gefährder sind."