Presse

Keine Kürzungen bei der Schulsozialarbeit!

Die Linke Baden-Württemberg kritisiert geplante Kürzungen des Landes bei der Schulsozialarbeit und fordert stattdessen einen Ausbau der Angebote.

Das Land Baden-Württemberg plant, die Zuschüsse für die Schulsozialarbeit massiv zu kürzen. Dazu erklärt Sahra Mirow, Landessprecherin der Linken Baden-Württemberg und Mitglied des Bundestags:

„Schulsozialarbeiter*innen haben als erwachsene Personen außerhalb des Unterrichtskontextes eine wichtige Rolle als Ansprechpersonen für Kinder und Jugendliche. Sie bilden oft eine entscheidende Frühwarnstelle und das Bindeglied zu weiteren Hilfeeinrichungen, etwa bei häuslicher Gewalt oder psychischen Problemen.

Zudem wird der Bildungsweg von Kindern stark von der Bildungsgeschichte, der sozioökonomischen Situation und den Teilhabemöglichkeiten der Familien geprägt. Schulsozialarbeit ist mehr als nur Unterstützung im Schulalltag – sie ist ein zentrales Instrument, um soziale Ungleichheit zu verringern und Chancengerechtigkeit zu fördern. Wir müssen sicherstellen, dass alle Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft, die gleichen Bildungschancen erhalten.“

Die drohenden Kürzungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Schulen in Baden-Württemberg mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert sind. Rechtsextreme Gruppen wie die Identitäre Bewegung verteilen gezielt Flyer in Schulen und machen Bildungsstätten zu Orten der politischen Auseinandersetzung. Mirow warnt:

„Für Kinder mit Migrationsgeschichte, für politisch Andersdenkende und solche, die schlicht nicht ins Weltbild von Rechten passen, wird die Schule zunehmend zu einem gefährlichen Ort. Diese Entwicklung fügt sich in den Rechtsruck in der deutschen Gesellschaft ein. Die geplanten Kürzungen sind fatal, denn sie treffen nicht nur dringend benötigte Unterstützungsangebote, sondern auch wichtige Präventionsarbeit gegen Rassismus.“

Schulsozialarbeit leistet einen unverzichtbaren Beitrag, um frühzeitig auf gefährdete Jugendliche einzuwirken und rechtsextremen Einstellungen entgegenzutreten. Doch statt diese Arbeit zu stärken, setzt die Landesregierung auf Kürzungen – und gefährdet damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

„Die Bedarfe der Kinder und ihrer Familien sind in Baden-Württemberg sehr unterschiedlich. Statt zu streichen, brauchen wir einen Ausbau der Schulsozialarbeit, um Armut zu bekämpfen und Bildungsgerechtigkeit zu schaffen“, fordert Mirow.

Das Ministerium plant, dies per Verwaltungsvorschrift durchzusetzen. Das bedeutet, dass der Landtag nicht darüber debattieren wird. Deshalb appelliert die Linke an die Öffentlichkeit, den Druck zu erhöhen: „Dieses Thema muss endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die es verdient – bevor es zu spät ist.“