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Kosten für einen Platz im Pflegeheim explodieren weiter: Belastung für Betroffene und ihre Familien nimmt zu

Pflegebedürftige und ihre Angehörigen müssen immer tiefer in die Tasche greifen, um einen Heimplatz finanzieren zu können. In Baden-Württemberg liegen die Kosten in den ersten zwölf Monaten mittlerweile deutlich über 3000 Euro und gehören damit zu den teuersten im ganzen Bundesgebiet.

„Wir brauchen eine Solidarische Pflegeversicherung, die endlich alle pflegebedingten Leistungen übernimmt“, kommentiert Elwis Capece, Landessprecher der Partei Die Linke Baden-Württemberg, die steigenden Preise für stationäre Pflege. „Familien mit Pflegebedarf werden in einer ohnehin belastenden Situation vor extreme finanzielle Hürden gestellt, wenn sie einen Pflegeplatz suchen. Und letztlich müssen die Kommunen einspringen, weil die Bundesregierung die Pflegeversicherung nicht endlich reformiert und uns eine tragfähige Finanzierung der Pflege vorenthält. So geht es nicht weiter, die Menschen müssen die Pflege bekommen, die sie brauchen und nicht nur diejenige, die sie sich leisten können.“

„Wir brauchen bezahlbare Pflegeheimplätze und gute Löhne für diejenigen, die in der Pflege arbeiten. Das Einzige, das wir nicht brauchen, sind Konzerne, die sich auf Kosten Pflegebedürftiger und der Pflegeversicherung die Taschen voll machen“, ergänzt Ates Gürpinar, Sprecher für Krankenhaus- und Pflegepolitik der Gruppe Die Linke im Bundestag. „Der Konflikt über bezahlbare Pflege und gute Löhne darf aber nicht am Pflegebett ausgetragen werden, sondern muss in der Politik entschieden werden: Mit der Entscheidung für eine Solidarische Gesundheits- und Pflegeversicherung sichern wir die Finanzierung von Gesundheit und Pflege und mit der Entscheidung für gemeinwohlorientierte Pflegeeinrichtungen sorgen wir dafür, dass dieses Geld der Versicherten und Pflegebedürftigen für gute Pflege eingesetzt wird und nicht als bloße Rendite abgeschöpft.“

 

Hintergrund:

Die Pflegeversicherung übernimmt nur einen Teil der Kosten, die für Pflege anfallen. In Baden-Württemberg müssen derzeit im Durchschnitt mindestens 3237 Euro selbst von den Menschen mit Pflegebedarf oder ihren Familien für einen Platz im Pflegeheim gezahlt werden, davon entfallen alleine rund 2000 Euro auf den sogenannten Einrichtungseinheitlichen Eigenanteil, also pflegebedingte Kosten im engsten Sinne. Die Kommunen unterstützen mit der sogenannten Hilfe zur Pflege an der Stelle, wo die Betroffenen nicht in der Lage sind die Eigenanteile zu zahlen. Allerdings sind die steigenden Kosten in vielen Fällen eine enorme Belastung für Pflegebedürftige und ihre Familien.

Eine Übersicht zu aktuellen Kosten im Pflegeheim findet sich hier:

https://www.vdek.com/content/dam/vdeksite/vdek/presse/pm/2025/20250206_Grafiken_Eigenanteile.pdf

Eine Übersicht über das Wahlprogramm der Linken zum Themenbereich Gesundheit und Pflege finden Sie unter Punkt 5:

https://www.die-linke.de/bundestagswahl-2025/wahlprogramm/