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Preiserhöhung des Jugend-Tickets BW: Ein sozial- und verkehrspolitischer Rückschritt
Die geplante Preiserhöhung des Jugend-Tickets BW ist ein massiver Rückschlag – sowohl verkehrspolitisch als auch sozialpolitisch.
"Gerade junge Menschen, die ohnehin häufig von Armut betroffen sind, trifft diese Verteuerung besonders hart", sagt Luigi Pantisano, stellvertretender Landessprecher Die Linke Baden-Württemberg. "Die Zahlen sprechen für sich: Ein Fünftel aller Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg lebten in 2022 unterhalb der Armutsgrenze. Armut hat ein jugendliches Gesicht – und die Politik sieht einfach weg", führt er weiter aus.
"Das Jugend-Ticket BW hat für viele junge Menschen den Zugang zu Bildung, Freizeit und kultureller Teilhabe erschlossen", erklärt Pantisano. Es ermöglichte Mobilität und damit Chancen, die gerade für armutsbetroffene junge Menschen essentiell sind. "Schon jetzt schränken hohe Kosten für Kino, Freizeit und Kultur viele ein – die Bahnfahrt darf hier nicht zusätzlich zum Luxus werden", sagt Pantisano.
Die Preiserhöhung ist ein verkehrspolitischer Rückschritt, der junge Menschen weiter benachteiligt. "Besonders erschütternd ist, dass es vor allem jene trifft, die ohnehin unter der Armutsgrenze leben. Statt den Zugang zu Mobilität und Teilhabe zu erleichtern, wird er jetzt für viele junge Menschen erschwert. Das ist nicht nur ein Scheitern der Verkehrspolitik, sondern auch der Sozialpolitik“, führt Pantisano weiter aus.
Der Armutsbericht des Paritätischen zeigt deutlich, dass Jugendliche und junge Erwachsene sehr stark von Armut bedroht sind. Die Linke Baden-Württemberg fordert eine sofortige Rücknahme der Preiserhöhung und ein konsequentes Eintreten für eine jugendgerechte Sozialpolitik, die Mobilität und Teilhabe sichert. Arme Kinder und Jugendliche dürfen nicht weiter abgehängt werden.