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Schnelle und unbürokratische Entlastung nötig: Nulltarif statt 9-Euro-Ticket

Die Partei DIE LINKE. Baden-Württemberg kritisiert die späte Umsetzung der Einführung des 9-Euro-Tickets in den Baden-Württembergischen Verkehrsverbünden und fordert den Einstieg einen dauerhaften ticketfreien öffentlichen Nahverkehrs.

Elwis Capece, Landessprecher der LINKEN Baden-Württemberg, sagt dazu: „Es ist begrüßenswert, dass Verkehrsminister Winfried Hermann statt des 9-Euro-Tickets einen Nulltarif fordert. Doch als Verkehrsminister ist er in der Verantwortung mehr zu tun als nur Appelle an die Bundesregierung zu stellen. Die Umsetzung zum 1. Mai kommt zu spät für die Leute, die jetzt schon nicht mehr wissen, wie sie mit den steigenden Energie- und Lebensmittelpreise über die Runden kommen sollen. Die Entlastung muss bei den Menschen ankommen, die sie wirklich brauchen und das dauerhaft. Ein einmaliges Entlastungspaket mit zeitlich begrenzten Zuschüssen ist nur ein Strohfeuer, das die entstandenen finanziellen Probleme für viele Menschen nicht lösen wird. Stattdessen braucht es schnelle und dauerhafte Entlastung.

Wir kritisieren die Pläne, das 9-Euro-Ticket ausschließlich als Online-Ticket anzubieten. Gerade für ältere Menschen, die auch in Baden-Württemberg einem hohen Armutsrisiko ausgesetzt sind, sind die günstigen Tickets damit nicht zugänglich. Das Entlastungspaket darf nicht noch mehr Hürden beim Zugang zum öffentlichen Nahverkehr aufbauen. Deshalb fordern wir eine schnelle Entlastung durch einen ticketfreien ÖPNV und das ab sofort.

Dieses Entlastungspaket muss ein echter Einstieg in eine Verkehrswende sein, die in Baden-Württemberg trotz 11 Jahre grün-geführten Verkehrsministeriums gründlich verschlafen wurde. Hermann muss jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, dass das Entlastungspaket der Einstieg in den dauerhaften ticketfreien ÖPNV wird. In einem ersten Schritt muss das Land sich dafür einsetzen, dass angekündigte Fahrpreiserhöhungen etwa im Verkehrsverbund Karlsruhe oder dem Verkehrsverbund Stuttgart sofort zurückgenommen werden. Gleichzeitig muss der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs im ländlichen Raum endlich ernsthaft in Angriff genommen werden. Ein Jahr nach der Landtagswahl ist von der angekündigten Verkehrswende im ländlichen Raum nicht viel zu sehen.“