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Betroffene von Rassismus in Entscheidungen einbinden

LandespolitikPressemitteilung

Im Streit um die Pflichtlektüre „Tauben im Gras“ für das Abitur an beruflichen Gymnasien kritisiert DIE LINKE, dass die Perspektive von Betroffenen ignoriert wird.

Luigi Pantisano, stellv. Landessprecher der LINKEN. Baden Württemberg, stellt klar: „Die Entscheidung von Kultusministerin Theresa Schopper ist an Ignoranz kaum zu überbieten. Die Landesregierung hat trotz der großen Proteste von Black Lives Matter vor drei Jahren und breiten gesellschaftlichen Debatten über Rassismus, offensichtlich nichts dazu gelernt. Wir müssen Betroffenen von Rassismus nicht nur zuhören, wir müssen sie auch an Entscheidungen beteiligen.

In dieser Woche war der Auftakt zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus. Ein Anlass an dem über alle Parteien große Einigkeit besteht, gegen Rassismus vorzugehen. Die Entscheidung des Kultusministeriums, das Buch „Tauben im Gras“ nicht aus dem Lehrplan zu nehmen, zeigt hingegen, dass das nicht mehr als Sonntagsreden sind. Wenn es darum geht, zu handeln, eigene Fehler einzugestehen und die Perspektive der weißen Mehrheitsgesellschaft in Frage zu stellen, stehen Menschen, die von Rassismus betroffen sind, schnell alleine dar. Wir fordern, dass die Perspektive von Betroffenen maßgeblich berücksichtigt werden muss, wenn es um die Frage geht, wie Rassismus in Schulen thematisiert wird. Es gibt viele Bücher, die sich zur rassismuskritischen Bildung eignen, die von Betroffenen verfasst sind und mit denen sich Schüler:innen identifizieren können. Diese Bücher gehören auf den Lehrplan!“