Am Samstag den 21. März hatten zahlreiche Bündnispartner zu einer Protestaktion vor dem Atomkraftwerk in Neckarwestheim aufgerufen. DIE LINKE beteiligte sich neben vielen anderen Parteien, Jugendorganisationen, Aktionsgruppen und Bürgerinitiativen an der Mobilisierung. Mit über 5.000 Teilnehmern war das in den letzten Jahren die mit Abstand größte Anti-AKW-Demo in Baden-Württemberg und ein deutliches Zeichen für die Stilllegung der Atomkraftwerke.

Der AKW-Betreiber EnBW machte unterdessen mit einem riesigen Werbewürfel auf sich aufmerksam. AktivistInnen von Robin Wood warfen aus Protest ein Transparent mit der Aufschrift “Lächeln statt Strahlen” über die Instalation und ernteten Beifall von den umstehenden Demonstrierenden. Unterdessen versammelten sich Linksjugend, Grüne Jugend und Jusos zu einem spontanen Liege-Flash-Mob vor dem Eigengsbereich des AKW. Teilweise kam es auch zu Angriffen mit Klopapier und Papröhren gegen den giftigen Koloss. Nach der Kundgebung entrollten die Demonstrierenden ein hunderte Meter langes Transparent und umzingelten symbolisch das Atomkraftwerk.

Als nächster Termin steht der 24. April auf dem Kalender. Hier mobilsiert die Anti-Atomkraft-Bewegung in einem breiten Bündnis zu einem bundesweiten Aktionstag vor das Atomkraft werk in Biblis. Mehr Informationen dazu unter: www.anti-atom-umzingelung.de

Die schwarz-gelbe Regierung möchte den Ausstieg aus dem Atomausstieg, obwohl laut zahlreichen Studien die Atomkraft nicht nur höchste Risiken für die Gesundheit der Bevölkerung zur Folge hat, sondern sich auch finaziell langfristig nicht rechnet. Hinzu kommt, dass die zivile Nutzung mit der militärischen eng zusammen hängt und somit die weltweite Verbreitung von atomaren Waffen begünstigt wird. Durch die radioaktiven Abfälle wird dieser Zusammenhagng noch potenziert. Längere Laufzeiten werden die Energie nicht billiger machen – im Gegenteil. Die Monopolstellung der Energiekonzerne ist die strukturelle Ursache für die imensen Preissteigerungen bei den Stromkosten.

DIE LINKE fordert daher einen unverzüglichen Auszug aus der Nutzung von Atomenergie und die sofortige Stilllegung der Atomkraftwerke in Deutschland. Deutschland braucht eine sozial-ökologische Revolution: das bedeutet mehr Energieeffizienz und eine mittelfristige Umstellung der Energieproduktion auf regenerative Energieträgern wie Wind, Wasser und Sonne. Es ist dringend notwendig, die Energiekonzerne zu rekommunalisieren und in kleinere Einheiten zu zerschlagen. Die Energie gehört in die Hände der Bürgerinnen und Bürger.

Daniel Behrens