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Gemeinschaftsschule muss zum Standard werden

Zum Auftakt des Bürgerforums G8/G9, in dem zufällig ausgewählte Bürger:innen einen Vorschlag über die Länge des allgemein bildenden Gymnasiums erarbeiten sollen, erklärt Sahra Mirow, Landessprecherin der LINKEN. Baden-Württemberg:

„Bildungschancen sind in Deutschland extrem ungleich verteilt. Kinder reicher Eltern gehen weit häufiger auf ein Gymnasium als Kinder aus Arbeiterfamilien. Die Frage nach G8 oder G9 darf daher nicht losgelöst von der Frage nach Bildungsgerechtigkeit diskutiert werden. Die richtige Antwort liegt im Ausbau der Gemeinschaftsschule mit Ganztagsbetreuung. In den Gemeinschaftsschulen machen Schüler:innen bereits heute das Abitur nach 9 Jahren. Das gemeinsame Lernen von der ersten Klasse bis zum Schulabschluss muss in Baden-Württemberg zum Standard werden.“

„Das drei- bzw. viergliedrige Schulsystem verstärkt soziale Ungleichheit und beraubt Kinder bereits im Alter von 10 oder 11 Jahren ihrer gleichen Chancen auf Bildung. Gute Politik muss dafür Sorge tragen, dass die Herkunft nicht über die Bildungschancen entscheidet“, erklärt Sahra Mirow weiter.

Mit Blick auf die große Personalnot an den Schulen kritisiert Sahra Mirow die Landesregierung scharf: „Seit zwei Jahren führen die Grünen mit Kultusministerin Theresa Schopper das Bildungsministerium. Es ist eine bodenlose Unverschämtheit, dass noch immer Lehrkräfte vor den Sommerferien entlassen werden. Da wundert es nicht, dass die Abbrecherquote im Lehramtsstudium in Baden-Württemberg bei über dreißig Prozent liegt. Das Kultusministerium braucht endlich eine echte Strategie gegen den Personalmangel an den Schulen.“