Presse

Gender Pay Gap in Baden-Württemberg bei 23 Prozent: DIE LINKE fordert höhere Löhne in Berufen mit hohem Frauenanteil

Der Gender Pay Gap beträgt in Deutschland 18 Prozent, d.h. Frauen verdienten im Jahr 2022 durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer. Der Equal Pay Day veranschaulicht diese Zahl. Frauen müssen bundesweit bis zum Equal Pay Day am 7. März 2023 arbeiten, um das gleiche Gehalt zu bekommen, das Männer bis zum 31. Dezember 2022 verdient haben. In Baden-Württemberg ist der Gender Pay Gap mit 23 Prozent deutlich größer. Laut Statistischem Landesamt verdienten Frauen in Baden-Württemberg pro Stunde 6 Euro weniger als männliche Beschäftigte. Der Equal Pay Day ist demnach erst am 25. März erreicht. DIE LINKE in Baden-Württemberg fordert daher höhere Löhne in Berufen mit hohem Frauenanteil und unterstützt die Streikenden im öffentlichen Dienst.

Sahra Mirow, Landessprecherin der LINKEN. Baden-Württemberg, sagt dazu: „Frauen arbeiten häufig im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge. Ihre Arbeit hält unsere Gesellschaft zusammen. 60 Prozent der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst sind Frauen. Wir unterstützen die Streiks der Beschäftigten im öffentlichen Dienst am Internationalen Frauentag. Höhere Löhne in Kitas, Krankenhäusern, in der Hauswirtschaft oder der öffentlichen Verwaltung sind auch eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit.

Baden-Württemberg hat besonderen Nachholbedarf. Es ist nicht hinzunehmen, dass Frauen in Baden-Württemberg fast drei Monate länger arbeiten müssen, um das gleiche Gehalt zu erhalten wie männliche Beschäftigte. Trotz Vollzeitbeschäftigung sind bundesweit 2,7 Millionen Frauen von Altersarmut bedroht. Berufe, in denen viele Frauen arbeiten, müssen endlich besser bezahlt werden.“

Aynur Karlikli, stellv. Landessprecherin der LINKEN. Baden-Württemberg, ergänzt: „Frauen verdienen auch deshalb weniger, weil sie den Großteil der unbezahlten Haus- und Sorgearbeit in den Familien leisten. Mit dem ersten Kind reduzieren Frauen deutlich häufiger die Arbeitszeit als Männer. Der Ausbau von Kitaplätzen und landesweite Gebührenfreiheit ist daher eine zentrale Forderung, um Lohngerechtigkeit zwischen den Geschlechtern herzustellen. Fachkräftemangel und verkürzte Kita-Öffnungszeiten in vielen Kommunen sind dagegen die Folge der verfehlten Sozial- und Bildungspolitik der Landesregierung.“