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Jin, Jiyan, Azadi: Kundgebung zum Todestag von Jina Mahsa Amini in Offenburg

DIE LINKE. Baden-Württemberg ruft für den 16. September, 16:30 Uhr zu einer Kundgebung in Offenburg am Fischmarkt in Gedenken an Jina Mahsa Amini und in Solidarität mit den feministischen und kurdischen Befreiungskämpfen im Iran und in Rojava auf. Auf der Kundgebung sprechen DIE LINKE Bundestagsabgeordnete Gökay Akbulut und stellv. Landessprecherin Aynur Karlikli. Die Kundgebung findet im Anschluss an den Landesausschuss, das ist der kleiner Landesparteitag der LINKEN, in Offenburg statt.

Elwis Capece, Landessprecher der LINKEN. Baden-Württemberg, erklärt: „Seit einem Jahr stehen die Worte Jin Jiyan Azadi  –  Frau, Leben, Freiheit –  für den feministischen Aufbruch im Iran. Das Land erlebte nach dem gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini im September 2022 große Proteste und reagierte in brutalster Form mit Festnahmen und Hinrichtungen. Ein Jahr nach den ersten großen Protesten verstärkt das Regime im Iran jetzt wieder die Repressionen. Sie wollen zum Jahrestag von Jinas Tod weitere große Proteste im Land verhindern. Umso wichtiger ist es, dass wir hier und überall in der Welt auf die Straße gehen und unsere Solidarität mit dem feministischen Protest im Iran zeigen. Wir wollen das Iranische Regime vor dem Internationalen Gerichtshof sehen.“

„Jin Jiyan Azadi ist seit über 20 Jahren die Losung der kurdischen Frauenbewegung. Der Slogan bringt zum Ausdruck, dass eine Gesellschaft erst frei ist, wenn die Frauen frei sind. Jin Jiyan Azadi steht für den Einsatz gegen Gewalt an Frauen und der Gleichberechtigung der Geschlechter in allen Bereichen der Gesellschaft. Deshalb gedenken wir an diesem Tag nicht nur Jina Mahsa Amini, sondern zeigen uns auch solidarisch mit den kurdischen Befreiungskämpfen. Seit Jahren führt die Türkei einen Krieg gegen Kurd*innen. Unterstützt mit deutschen Waffen und Panzern greift die Türkei kurdische Gebiete in Irak und Syrien an und bekämpft die kurdische Minderheit im eigenen Land. Es ist daher mehr als heuchlerisch, wenn Außenministerin Baerbock mit den Worten Jin Jiyan Azadi auftritt, die Bundesregierung aber weiter an Waffenlieferungen in die Türkei und Flüchtlingsabkommen festhält“, erklärt Elwis Capece.

Aynur Karlikli, stellv. Landessprecherin und Rednerin auf der Kundgebung in Offenburg, ergänzt: „Wir kämpfen als Partei DIE LINKE für eine Welt ohne Gewalt, für Respekt und Gleichberechtigung. Gewalt gegen Frauen ist nicht hinnehmbar, egal wo in der Welt. Wir setzen uns daher dafür ein, dass die Istanbul Konvention in jedem Land umgesetzt wird, damit häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen bekämpft wird und es überall ausreichend Schutzräume für Kinder und Frauen gibt.“

Am 16. September jährt sich der Todestag von Jina Mahsa Amini. Die junge Kurdin wurde wegen einem angeblichen Verstoß gegen die Hijab-Vorschriften vor einem Jahr im Iran festgenommen und starb an den Folgen der brutalen Festnahme durch die iranische Sittenpolizei. Der gewaltsame Tod von Jina Mahsa Amini löste große Proteste für Freiheit und die Rechte von Frauen im Iran aus.