Presse

Kinderland Baden-Württemberg - eine Farce

Angesichts des jüngsten Berichts der Caritas über Armut von Familien im Südwesten wird der Slogan der Landesregierung als Farce entlarvt. Jedes achte Kind unter sieben Jahren in Baden-Württemberg ist von Armut betroffen. In Städten wie Mannheim trifft es jeden fünften, in Karlsruhe fast jeden sechsten Jugendlichen unter 18 Jahren.

"Die Bekämpfung der Armut muss endlich in den Mittelpunkt der Politik gerückt werden und zwar auf allen Ebenen. Dass Armut sich in Familien festsetzt und Kinder und Jugendliche schon mit ihrer Geburt ihrer Chancen beraubt werden, darf nicht einfach so hingenommen werden", mahnt die Karlsruher Bundestagsabgeordnete der LINKEN Karin Binder.

 "Wir fordern die Landessozialministerin auf, ihren Widerstand gegen einen Landes-Armutsbericht endlich aufzugeben. Solch ein Bericht beseitigt zwar nicht unmittelbar die Armut, trägt aber dazu bei, Hilfen und Gelder gezielt einzusetzen. Die wenigen zur Verfügung stehenden Mittel dürfen nicht auch noch in Prestigeprojekten und teuren Marketingstrategien für wohlklingende Namen wie "Kinderland" zur Bilanzverschönerung der Landesregierung untergehen."

DIE LINKE in Baden-Württemberg teilt die Meinung der Caritas, dass Kindergärten für Kinder aus armen Familien grundsätzlich kostenfrei sein müssen. DIE LINKE setzt sich auf der Bundesebene für eine rasche Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes auf 500 Euro ein. Das ist zwingend notwendig, um Kinder und Familien aus der akuten Armutsgefährdung heraus zu holen. Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise werden auch im „Ländle“ noch weitere Kreise ziehen und die Situation für die Familien verschärfen.

Hintergrund:
Video – Fakten zum Armutsbericht
Artikel in Stuttgarter Nachrichten – 30.6.2009