Die Awareness-Strukturen im Landesverband DIE LINKE. Baden-Württemberg befinden sich aktuell im Aufbau. Grundlage ist dafür ist das Konzept zum Aufbau eines Awareness-Teams.

Der Landesvorstand hat am 3. Mai 2022 die Erklärung "Kein Platz für Sexismus!" veröffentlicht und den Aufbau einer Awareness-Struktur im Land eingeleitet.

Weiter zur Erklärung Kein Platz für Sexismus!

Verhaltenskodex

Beschlossen durch den Parteivorstand am 11. September 2022

Sexismus und geschlechtsspezifische Gewalt sind in der Gesellschaft tief verankert. Auch wir als Partei sind nicht vor Sexismus, Gewalt, Beleidigungen und anderen diskriminierenden Taten gefeit. Es ist für unsere Partei, eine besondere Aufgabe, Gesellschaftsveränderung immer auch als Selbstveränderung zu begreifen. 

1. Wir begegnen einander auf Basis von Vertrauen und gegenseitigem Respekt. Wir achten auf einen wertschätzenden und grenzwahrenden Umgang miteinander. 

2. Wir ergreifen aktiv Partei für einen antisexistischen und diskriminierungsfreien Umgang miteinander. Sexistischen Alltagspraxen, diskriminierendem Verhalten und geschlechtsspezifischer Gewalt treten wir konsequent entgegen. 

3. Wir wollen sexistische Haltungen, Handlungen und Strukturen verändern. Dafür arbeiten wir kontinuierlich an der Verbesserung unserer innerparteilichen Strukturen zur Aufarbeitung von Fällen von Sexismus und geschlechtsspezifischer Gewalt sowie an der Erweiterung unserer feministischen Arbeit. 

4. Der Verhaltenskodex gilt zwischen allen Parteimitgliedern, hauptamtlich Beschäftigten in unserer Partei und Sympathisant*innen. Wir nehmen Grenzüberschreitungen durch andere bewusst wahr und vertuschen diese nicht.

5. Wir wollen uns ständig reflektieren um eine Atmosphäre zu schaffen, bei der sich alle bei uns engagieren können.

6. Wir erstellen klare und transparente Regelungen, die sicherstellen, dass Menschen in unserer Partei als Gleiche und Freie behandelt werden. Wir wollen, dass sich alle bei uns engagieren können.

7. Als Partei haben wir auf Bundes- und Landesebene Vertrauensgruppen benannt, die Schulungen erhalten. Wir suchen den Kontakt zur externen Expertinnenkommission und zu professionellen Institutionen und Beratungsstellen, um Betroffenen gezielte fachliche Hilfe vermitteln zu können.

Bundesweite Ansprechpersonen und Strukturen

DIE LINKE richtet externe Expertinnenkommission zu Vorwürfen sexualisierter Übergriffe ein

Wir sind entsetzt und betroffen über die Fälle sexualisierter Übergriffe im Zusammenhang mit der Parteiarbeit. Es ist uns ein großes Anliegen, sexualisierte Übergriffe in der Partei zu verhindern. Wir wollen unsere Strukturen und unseren Umgang miteinander einer gewissenhaften Überprüfung unterziehen um zu erkennen, wie und wo Fehlverhalten stattfindet und oder gedeckt wird. Wir möchten auch für die Betroffenen angemessen auf die Vorfälle reagieren und auf entsprechende Konsequenzen für die Täter*innen hinwirken.

Wir freuen uns, dass wir mit Christina Clemm (Rechtsanwältin) und Dorothea Zimmermann (approbierte Psychotherapeutin, Fachberatungsstelle, Wildwasser e.V.)  zwei in der Arbeit mit sexualisierter Gewalt erfahrene Personen als externe und unabhängige Expertinnen gewinnen konnten. Beide sind zu Verschwiegenheit verpflichtet, sind politisch unabhängig und nicht an Weisungen von Gremien oder Amtsinhaber*innen der Partei gebunden. Die Expertinnenkommission ist über die Emailadresse kommissionlinke@posteo.de (auf Wunsch auch anonym) erreichbar. Sie werden Personen, die im Zusammenhang mit der Parteiarbeit von sexualisierten Übergriffen betroffen sind, anhören und ggf. weitere Auskünfte einholen. Sie werden die Betroffenen auf weitere Unterstützungsmöglichkeiten hinweisen, in Absprache mit ihnen die Partei (auf Wunsch anonymisiert) informieren und Handlungsempfehlungen aussprechen.

Deshalb rufen wir ausdrücklich dazu auf, sich entweder an die Partei (vertrauensgruppe@die-linke.de) oder an die Expertinnenkommission zu wenden und über die erlebten Übergriffe zu berichten.

Nur dann können wir Unterstützung organisieren, Täter*innen zur Rechenschaft ziehen und konkret etwas ändern.

Wir sind fest entschieden, Sexismus, Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt in und bei unserer Partei zu bekämpfen.

Bundesgeschäftsstelle

 

Die LINKE hat auf unterschiedlichen Ebenen Vertrauenspersonen bestimmt, die den Betroffenen von Übergriffen, Machtmissbrauch oder Diskriminierung innerhalb der Partei zur Seite stehen. Sie sind dazu verpflichtet, mit den ihnen zugetragenen Informationen und Daten vertraulich umzugehen und nach bestem Gewissen zu handeln. Ihre Aufgabe ist, der betroffenen Person einen vertrauensvollen und sicheren Rahmen zu bieten, sie bei Bedarf zu beraten und, wenn möglich, an die richtigen Stellen (Fachberatungsstellen, Landesschiedskommission, Bundesschiedskommission, Anwält*in etc.) zu verweisen.

Die Vertrauenspersonen sind ausschließlich für die Unterstützung der Betroffenen da. Sie sind unabhängig von Parteihierarchien und niemandem rechenschaftspflichtig, weder anderen Mitgliedern noch den Parteigremien. Wenn du dich an eine Vertrauensperson wendest, geschieht kein weiterer Schritt ohne dein Einverständnis.

Allgemeine E-Mail-Adresse: vertrauensgruppe@die-linke.de
 

Die Ansprechpartner:innen der Vertrauensgruppe:
 

Claudia Gohde: claudia.gohde@die-linke.de

Katrin Lompscher: katrin.lompscher@die-linke.de

Ronja Schultheis: ronja.schultheis@die-linke.de

Ulrike Zerhau: ulrike.zerhau@die-linke.de

 

 

Den Grundkonsens erneuern. Für eine feministische LINKE.

Weitere Ansprechpersonen im Landesverband

Landesfrauenbeauftragte

Anna Damoune und Isabell Fuhrmann